AG Basic Science
Die weltweite Zunahme von Übergewicht trägt zu einer "Adipositas-Epidemie" bei. Man nimmt an, dass dadurch der Alterungsprozess beschleunigt wird. Durch Fettleibigkeit verursachte Stoffwechselstörungen und damit verbundene Entzündungen werden mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, z. B. Dyslipidämie, nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD), Herzerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen. Die Alzheimer-Krankheit (AD), eine der häufigsten altersbedingten Krankheiten, die zu Demenz führt, geht mit einem allmählichen Abbau der kognitiven Fähigkeiten und einem fortschreitenden Verlust der Selbstversorgungsfähigkeiten einher.
Unsere Forschungsgruppe will den Zusammenhang zwischen nicht-neurologischen Erkrankungen (z. B. Herz) und der Entstehung von Alzheimer im Alterungsprozess in verschiedenen Mausmodellen und Zellen aufklären. Diese Modelle werden uns helfen, den Zusammenhang zwischen kognitiven Störungen und nicht-neurologischen Pathologien zu erforschen, indem wir uns auf Adipositas als Risikofaktor konzentrieren, sowie auf die molekularen Mechanismen, die der Entwicklung dieser Krankheiten zugrunde liegen. Wir erwarten, dass die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind und die Prophylaxe und Therapie von Alzheimer und Herzerkrankungen positiv beeinflussen werden.
Projekte im Rahmen des GRK 2824
Des Weiteren untersuchen wir in einem kürzlich von der DFG (GRK 2824) geförderten Projekt das postoperative Delirium (POD), eine häufige Komplikation bei Herzoperationen, die mit einer höheren Morbidität, längeren Krankenhausaufenthalten, erhöhtem Risiko für kognitiven Abbau, Demenz und Mortalität verbunden ist. Geriatrische Patient*innen sind besonders gefährdet.
Daher entwickeln wir ein Mausmodell, um die Risikofaktoren für POD, kognitiven Verfall und Demenz nach einer Herzoperation zu untersuchen. Zusätzlich planen wir zu untersuchen, ob eine vorliegende Herzinsuffizienz das Auftreten von kognitiven Beeinträchtigungen nach Langzeitanästhesie beeinflusst.
PAWEL-Studie
Das Delir ist ein neuropsychiatrisches Syndrom mit akuten Störungen von Aufmerksamkeit, Bewusstsein und Wahrnehmung, verursacht durch organische Faktoren. Es führt zu längeren Krankenhausaufenthalten, erhöhter Morbidität und Mortalität. Ältere Patienten haben nach Operationen ein höheres Risiko für postoperatives Delir (POD) oder postoperative kognitive Dysfunktion (POCD). Trotz Risikofaktoren können diese Zustände nicht sicher vorhergesagt werden. Blutbiomarker könnten helfen, Hochrisikopatienten zu identifizieren und gezielte Therapien zu entwickeln. Bisherige Studien identifizieren neuroinflammatorische und neurodegenerative Biomarker als vielversprechend. In der PAWEL-Studie wurde die Wirksamkeit einer multimodalen Intervention gezeigt, die POD bei älteren Patienten nach elektiven Operationen reduzierte. In Bio-PAWEL werden Blutproben aus einer Subkohorte in PAWEL analysiert, um diese Marker zu bestimmen. Ziel ist es, prädiktive Marker und pathogene Mechanismen von POD und POCD besser zu verstehen, indem zusätzliche Biomarker und komplexe statistische Analysen verwendet werden. So sollen potenzielle Ziele für pharmakologische Interventionen identifiziert und klinische Risikovorhersagen verbessert werden. Dies wird letztlich zu besseren Vorhersagen und maßgeschneiderten Interventionen für POD und POCD führen.
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Neurologin, Geriaterin und Spezialistin für Gedächtnis
Prof. Dr. med. C. von Arnim, studierte Medizin an der Universität in Freiburg und ist seit 2003 Fachärztin für Neurologie. 2008 wurde sie außerplanmäßig zur Professorin berufen. Prof. von Arnim schloss die Weiterbildung zu Geriaterin bereits im Jahr 2007 ab. Seit 2019 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Geriatrie an der Universitätsmedizin Göttingen. Mit Ihrer Familie wohnt sie seitdem auch vor Ort. Innerhalb der UMG baute sie neben der Station auch eine Forschungsgruppe auf, die sich mit Krankheiten bei Hochbetagten und Zusammenhängen im Organismus beschäftigt. Die Forschungsgruppe wird mit Eröffnung in das Heart & Brain Center eingegliedert Im Februar 2021 eröffnete sie die Station der Geriatrie im Bettenhaus 2, seit Herbst 2021 verfügt die Geriatrie auch über eine Ambulanzsprechstunde.
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